Unter der Lupe: Die radargestützte Kollisionswarnung

03.10.2011
Auffahrunfälle sind in Deutschland heute noch für zirka 22 Prozent aller Unfälle mit Verletzten oder Getöteten verantwortlich, in den USA sind es sogar 31 Prozent. Fast die Hälfte dieser Auffahrunfälle könnte mit Hilfe radarbasierter Sicherheitssysteme wie Kollisionswarnung und adaptivem Bremsassistent vermieden oder die Aufprallschwere vermindert werden. Dies geht aus den detaillierten Analysen der Mercedes-Benz Unfallforschung hervor. Hier flossen die Erfahrungen mit den Mercedes-Benz Innovationen DISTRONIC PLUS und BAS PLUS ein.
Der nächste Meilenstein in der Demokratisierung automobiler Sicherheitstechnik folgt jetzt: Mit Einführung der neuen Generation der B‑Klasse macht Mercedes-Benz eine radargestützte Kollisionswarnung mit adaptivem Bremsassistenten weltweit erstmals in Fahrzeugen der Kompaktklasse serienmäßig verfügbar. Das Unternehmen erwartet,
damit signifikant positiv auf das Unfallgeschehen einwirken zu können. Versuchsergebnisse untermauern diese Einschätzung: Bei Tests mit 110 Autofahrern im Fahrsimulator sank die Unfallquote dank der Kombination aus Kollisionswarnung und adaptiver Bremsassistenz in drei typischen Situationen von 44 auf elf Prozent.
Genau dieses Anforderungsprofil erfüllt das neue Assistenzsystem: Es kann den eventuell abgelenkten Fahrer optisch und akustisch warnen sowie den Bremsassistenten auf eine punktgenaue Bremsung vorbereiten. Diese wird eingeleitet, sobald der Fahrer das Bremspedal deutlich betätigt.
Die radargestützte Kollisionswarnung mit adaptivem Bremsassistenten
  • kann einen zu geringen Abstand zu Vorausfahrenden im Geschwindigkeitsbereich zwischen 30 und 250 km/h erkennen und den Fahrer warnen
  • kann erkennen, wenn sich der Abstand vermindert. Bei einer registrierten drohenden Kollisionsgefahr wird der Fahrer optisch
    und akustisch gewarnt,
  • kann bis zu einer Geschwindigkeit von circa 70 km/h stehende Hindernisse in Fahrtrichtung erkennen und entsprechende Warnungen ausgeben,
  • kann die Auslöseschwelle für die Warnung und den adaptiven Bremsassistenten an Fahrsituationen anpassen, beispielsweise Kolonnenverkehr
  • berechnet bei erkannter drohender Kollisionsgefahr genau die Bremskraft, die benötigt wird, um idealerweise den Aufprall noch zu vermeiden, und nutzt den zur Verfügung stehenden Restweg bestmöglich aus. So hat auch der nachfolgende Fahrer bessere Chancen, seinerseits ein Auffahren zu vermeiden.
Der Bremsdruck wird nachgeregelt, falls sich die Situation verändert – wird vorne beschleunigt, wird zurückgeregelt auf den Bremswunsch des Fahrers; wird der Abstand auf fahrende und anhaltende Fahrzeuge geringer, wird der Bremsdruck noch weiter erhöht. Ist PRE-SAFE® an Bord, ist Collision Prevention Assist einer der Auslöse-Parameter für die Aktivierung der präventiven Sicherheitssysteme (z.B. Gurtstraffer).
Das neue System erfüllt die wesentlichen „ Forward Collision Warning“-Anforderungen der US-amerikanischen Behörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit (NHTSA).
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