Download
Download
Voraussichtlich ab der ersten Jahreshälfte 2022 wird der EQS mit dem neuen DRIVE PILOT bei hohem Verkehrsaufkommen oder Stausituationen auf geeigneten Autobahnabschnitten in Deutschland bis 60 km/h hochautomatisiert fahren können. Das entlastet den Fahrer und ermöglicht ihm Nebentätigkeiten[1] wie im Internet zu surfen oder im In-Car-Office E-Mails zu bearbeiten. Dadurch kann er seine Zeit effektiver nutzen. Noch einen Schritt weiter geht Mercedes-Benz beim Parken: Mit der Vorrüstung für den INTELLIGENT PARK PILOT ist der EQS für Automated Valet Parking (AVP, SAE-Level 4) vorbereitet. Zusammen mit der benötigten Sonderausstattung und dem entsprechenden Connect Dienst (länderabhängig) hat der neue EQS die Technik an Bord, um vollautomatisiert und fahrerlos in mit AVP-Infrastruktur ausgerüsteten Parkhäusern zu parken, sofern die nationalen Gesetze einen solchen Betrieb erlauben.
Auf geeigneten Autobahnabschnitten und bei hohem Verkehrsaufkommen kann der DRIVE PILOT dem Fahrer anbieten, die Fahraufgabe zunächst bis zu den gesetzlich erlaubten 60 km/h zu übernehmen. Die entsprechenden Bedienelemente dafür sitzen im Lenkradkranz oberhalb der Daumenmulden rechts und links. Aktiviert der Fahrer den DRIVE PILOT, regelt das System Geschwindigkeit und Abstand und führt das Fahrzeug souverän innerhalb der Spur. Streckenverlauf, auftretende Streckenereignisse und Verkehrszeichen werden ausgewertet und entsprechend berücksichtigt. Der DRIVE PILOT kann auch unerwartet auftretende Verkehrssituationen erkennen und durch Ausweichmanöver innerhalb der Spur oder durch Bremsmanöver eigenständig bewältigen.
Mit LiDAR-Sensor und redundanten Systemen
Der DRIVE PILOT baut auf der Umfeldsensorik des Fahrassistenz-Pakets auf und umfasst zusätzliche Sensoren, die Mercedes-Benz für unerlässlich für sicheres hochautomatisiertes Fahren hält. Dazu gehören LiDAR, eine weitere Kamera in der Heckscheibe und Mikrophone, insbesondere zum Erkennen von Blaulicht und anderen Sondersignalen von Einsatzfahrzeugen. Ergänzend zu den Sensordaten erhält der DRIVE PILOT Informationen zu Straßengeometrie, Streckeneigenschaften, Verkehrszeichen sowie besonderen Verkehrsereignissen (z.B. Unfällen oder Baustellen) von einer HD-Karte. Diese wird über eine Backend-Anbindung zur Verfügung gestellt und aktualisiert sich laufend auch selbstlernend. Die Fahrzeugposition wird über ein hochgenaues Positionierungssystem ermittelt, das weit über übliche GPS-Systeme hinausgeht. Darüber hinaus verfügt der EQS mit der Sonderausstattung DRIVE PILOT über redundante Lenk- und Bremssysteme sowie ein redundantes Bordnetz, um auch beim Ausfall eines dieser Systeme manövrierfähig zu bleiben und eine sichere Übergabe an den Fahrer zu gewährleisten.
Ein leistungsstarkes Zentralsteuergerät realisiert die fürs hochautomatisierte Fahren notwendigen, anspruchsvollen Software-Funktionen. Beispielsweise in der Bildverarbeitung kommt künstliche Intelligenz zum Einsatz. Im Rahmen der modernen Sicherheitsarchitektur werden wichtige Algorithmen doppelt gerechnet.
Während der Nutzung des DRIVE PILOT kann sich der Fahrer vom Verkehrsgeschehen ab- und bestimmten Nebentätigkeiten zuwenden, sei es mit den Kollegen via In-Car-Office kommunizieren, im Internet surfen oder entspannt eine Sitzmassage genießen. Denn im DRIVE PILOT Modus können Funktionen freigegeben werden, die sonst während der Fahrt gesperrt sind.
Hochautomatisiertes Fahren auf geeigneten Autobahnabschnitten bei hohem Verkehrsaufkommen
Nähert sich das Fahrzeug dem Ende des für den DRIVE PILOT geeigneten Streckenabschnitts, beispielsweise einem Tunnel, oder ändern sich andere Umstände, etwa das Wetter oder die Verkehrssituation (beispielsweise, wenn sich der Stau auflöst), wird der Fahrer rechtzeitig zur Übernahme der Fahrzeugsteuerung aufgefordert. Prinzipiell muss der Fahrer stets übernahmebereit bleiben und die Fahrzeugsteuerung manuell fortsetzen können, wenn ihn das System dazu auffordert oder er erkennen muss, dass die Voraussetzungen für die bestimmungsgemäße Verwendung des DRIVE PILOT nicht mehr vorliegen. Schlafen, dauerhaft nach hinten blicken oder gar den Fahrersitz verlassen sind deshalb nicht möglich. Um die Übernahmefähigkeit des Fahrers sicherzustellen, beobachtet die Kamera im Fahrer-Display die Bewegung von Kopf und Augenlidern.
Übernimmt der Fahrer, z.B. aufgrund eines akuten gesundheitlichen Problems, die Fahrzeugsteuerung auch nach eskalierter Übernahmeaufforderung nicht, bremst der DRIVE PILOT das Fahrzeug im Rahmen eines Sicherheitsstopps kontrolliert und mit angemessener Verzögerung bis in den Stillstand. Zugleich werden das Warnblinklicht und im Stand das Mercedes-Benz Notrufsystem aktiviert und die Türen und Fenster entriegelt, um möglichen Ersthelfern den Weg in das Fahrzeug zu erleichtern. Unabhängig von einer Übernahmeaufforderung durch das System kann der Fahrer den DRIVE PILOT natürlich jederzeit deaktivieren. Das ist durch die Lenkradtasten oder beispielsweise durch einen bewussten manuellen Eingriff in die Steuerungseinrichtungen des Fahrzeugs möglich.
Die grundsätzliche Einführung des DRIVE PILOT in weiteren Ländern in Europa, in den USA und China soll Schritt für Schritt erfolgen, sobald es auch dort einen nationalen Rechtsrahmen für den hochautomatisierten Betrieb (SAE Level 3) gibt, der insbesondere eine Abwendung von der Fahraufgabe erlaubt.
INTELLIGENT PARK PILOT: vollautomatisiertes, fahrerloses Parken in geeigneten Parkhäusern
Noch einen Schritt weiter geht Mercedes-Benz beim Parken: Mit der Vorrüstung für den INTELLIGENT PARK PILOT ist der EQS für fahrerloses, vollautomatisiertes Parken (Automated Valet Parking – AVP; SAE-Level 4) vorbereitet. Zusammen mit der benötigten Sonderausstattung und dem entsprechenden Connect Dienst (länderabhängig) hat der neue EQS die Technik an Bord, um vollautomatisiert und fahrerlos in mit AVP-Infrastruktur ausgerüsteten Parkhäusern zu parken, sofern die nationalen Gesetze einen solchen Betrieb erlauben.
Die Vision: Der Fahrer stellt sein Fahrzeug gesichert innerhalb einer vordefinierten Drop-off-Area (Abstellfläche) des Parkhauses ab und startet per Smartphone-App den Parkvorgang, nachdem alle Insassen ausgestiegen sind. Die Sensorik im Parkhaus überprüft, ob ein entsprechender Platz verfügbar ist. Wenn ja, wird dem Fahrer auf der App die Übernahme des Fahrzeuges durch die AVP-Infrastruktur bestätigt. Nun kann er den EQS und das Parkhaus verlassen.
Das Fahrzeug wird dann automatisch gestartet und fährt mit Hilfe der im Parkhaus verbauten Infrastruktur automatisiert zu seinem Parkplatz. Umgekehrt kann der Fahrer seinen EQS per Smartphone-Befehl zu einer vordefinierten Pick-up-Area (Abholfläche) vorfahren lassen.
Remote Park-Assistent: bequem aus der Ferne ein- und ausparken
Ohne Fahrer an Bord, aber in seiner Verantwortung ist der EQS beim Remote Parking unterwegs. Durch den Remote Park-Assistenten[2] kann der Fahrer einen Parkvorgang über sein Smartphone und die Remote Parking App steuern, während er sich außerhalb, jedoch in unmittelbarer Nähe des Fahrzeugs befindet. Das bedeutet mehr Komfort beim Ein- und Aussteigen und schützt vor Schäden beim Öffnen der Fahrzeugtüren.
Der Remote Park-Assistent parkt das Fahrzeug auf Fahrerwunsch und unter dessen ständiger Kontrolle ein, wenn über das Zentral-Display im EQS oder die App auf dem Smartphone ein entsprechendes Parkszenario ausgewählt wurde. Der vom Fahrer überwachte Parkvorgang läuft automatisch, solange der Fahrer die Touch-Fläche auf dem Phone gedrückt hält und es dabei um 90° kippt. Wenn die Bedienfläche nicht mehr gedrückt wird oder das Telefon dabei nicht mehr entsprechend gekippt ist, wird das Fahrzeug automatisch in den Stillstand gebremst.
Zusätzlich zu den vollständigen Ein- und Ausparkszenarien verfügt der Remote Park-Assistent über einen Exploration-Modus. Damit lässt sich der EQS zum Beispiel in Garageneinfahrten oder Querparklücken mittels der oben beschriebenen Verwendung des Smartphones auf den letzten Metern geradeaus ein- und ausparken.
Nicht nur dadurch wurde die Bedienung gegenüber der vorigen Remote-Park-Generation wesentlich erleichtert. Die Kompatibilität zu verschiedenen Telefonen wurde erhöht. Bisher kommunizierten Fahrzeug und Smartphone über Bluetooth, jetzt steht zusätzlich eine WiFi-Verbindung im 2.4 GHz Band zur Verfügung. Ebenso verbessert wurde das erstmalige Verbinden zwischen Fahrzeug und Smartphone. Mithilfe eines QR Codes kann die Autorisierung nun noch komfortabler und schneller erfolgen.
Grundsätzlich hat der Fahrer beim Remote-Parken weiterhin während des gesamten Parkvorgangs die Verantwortung für sein Fahrzeug und dessen Führung. Er kann jederzeit den Parkvorgang mit dem Smartphone oder dem Fahrzeugschlüssel ab- oder unterbrechen und anschließend das Fahrzeug übernehmen.
Neben dem Remote Park-Assistenten umfasst das Park-Paket mit Remote-Parkfunktionen auch den Memory Park-Assistenten. Dieses System des SAE-Levels 2 kann sich Parkplätze wie zum Beispiel die An- und Abfahrt zur heimischen Garage merken. Der Fahrer sitzt hinter dem Lenkrad und wird gefragt, ob er einen automatisierten Einparkvorgang durchführen möchte. Durch die Memory-Funktion erkennt das System das Einparken eines gelernten Parkplatzes und fährt automatisiert in die Garage. Werden Hindernisse registriert, wird gestoppt, bis diese beseitigt sind.
[1] Die für den Fahrer gesetzlich zulässigen Nebentätigkeiten hängen von den jeweiligen nationalen Straßenverkehrsvorschriften ab
[2] Ab der Aktivierung ist der Dienst drei Jahre lang kostenfrei nutzbar