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Modular, effizient und innovativ: Das Lithium Ionen-Batteriesystem des EQS kann flexibel mit Pouch- oder Hardcasezellen bestückt werden. Diese Skalierbarkeit ermöglicht die Darstellung verschiedener Reichweiten- und Leistungsvarianten. So kann je nach Variante ausreichend Energie für Reichweiten von bis zu 770 Kilometer nach WLTP gespeichert werden. Die inhouse entwickelte, innovative Batterie-Management-Software ermöglicht Updates Over the Air (OTA). So bleibt das Energiemanagement des EQS über den Lifecycle aktuell.
Die Batterieentwicklung ist ein entscheidender Faktor in der Elektrifizierungsstrategie von Mercedes-Benz. Schließlich ist der Akku das Herz eines Elektroautos und trägt entscheidend unter anderem zur Reichweite und damit den Fahreigenschaften des Elektrofahrzeuges bei. Mit dem EQS startet eine neue Batteriegeneration mit deutlich höherer Energiedichte. Die größte Batterie hat einen nutzbaren Energieinhalt von 107,8 kWh (nach WLTP). Das sind ca. 26 Prozent mehr als beim EQC (EQC 400 4MATIC: Stromverbrauch kombiniert 21,5-20,1 kWh/100 km, CO₂-Emissionen kombiniert 0 g/km)[2]. Die neuen Batterien setzen Maßstäbe in puncto Performance, Effizienz und Ladeleistung.
Zudem erfüllen sie die hohen Mercedes Anforderungen bezüglich Sicherheit, Langlebigkeit und Nachhaltigkeit. Mercedes-Benz stellt für seine Hochvolt-Batterien ein Batteriezertifikat und somit ein Leistungsversprechen gegenüber den Kunden aus: 10 Jahre Laufzeit oder eine Laufleistung von 250.000 Kilometern bei einer Restkapazität von 70 Prozent.
Umfassende Batterie-Kompetenz
Die hoch effizienten Batterien wurden von dem Expertenteam im Batterie-Kompetenzcenter von Mercedes-Benz vollständig selbst entwickelt. Auch die Software der intelligenten Steuerung wurde inhouse entwickelt und programmiert. Produziert werden die Batterien im Werksteil Hedelfingen am Standort Stuttgart-Untertürkheim.
Die Skalierbarkeit des Batteriesystems ermöglicht die Darstellung verschiedener Reichweiten- und Leistungsvarianten. Verfügbar sind unterschiedliche Batteriegrößen: Abhängig von Leistung und Antriebskonzept (Heckantrieb oder 4MATIC) ist ein Lithium-Ionen-Akku entweder mit 10 oder mit 12 Zellmodulen verbaut, die durch unterschiedliche Zelltypen in Form von Pouch- und Hardcasezellen dargestellt werden. Der nutzbare Energieinhalt beträgt 90 bzw. 107,8 kWh.
Bei beiden Batterie-Varianten wurde ein großer Schritt in puncto Nachhaltigkeit der Zellchemie erreicht: Das optimierte Aktivmaterial besteht im Verhältnis von 8:1:1 aus Nickel, Kobalt und Mangan. Dadurch reduziert sich der Kobalt-Anteil auf weniger als zehn Prozent. Die kontinuierliche Optimierung der Recyclingfähigkeit ist Teil der ganzheitlichen Batteriestrategie von Mercedes-Benz (Details hierzu siehe separates Kapitel zur Nachhaltigkeit). Ziel ist es, durch den Einsatz innovativer Post-Lithium-Ionen-Technologien ganz auf Materialen wie Kobalt verzichten zu können.
Intelligente Betriebsstrategie für maximale Reichweite
Die Batterie ist in das intelligente Thermomanagement des EQS eingebunden. Ist die intelligente Navigation mit Electric Intelligence aktiviert, wird die Batterie bei Bedarf während der Fahrt vorgewärmt oder gekühlt, um am Ladepunkt die optimale Temperatur für effizientes Laden zu erreichen. Erreicht wird das gewünschte Temperaturfeld der Batterie mit Hilfe des Kühlkreislaufs und eines dort integrierten PTC-Zuheizers (Positive Temperature Coefficient).
Komplexes Schutzkonzept für Sicherheit
Grundsätzlich legt die Mercedes-Benz AG bei allen Modellen sehr hohe Sicherheitsmaßstäbe an. Das bedeutet, dass die internen Mercedes-Benz Sicherheitsanforderungen in vielen Fällen über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen. Insbesondere die Crashanforderungen sind nach der so genannten Real-Life-Safety-Sicherheitsphilosophie ausgerichtet. Dabei fließen Erkenntnisse aus der internen Unfallforschung in die Entwicklungsvorgaben mit ein. Neben der Absicherung im Fahrzeugcrash werden an allen Mercedes-Benz Fahrzeugen zusätzliche Komponententests auf Systemebene durchgeführt.
Die Batterie sitzt in einem crashgeschützten Bereich im Unterboden, eingebettet in die Rohbaustruktur inklusive eines seitlichen Alu-Strangpressprofils. Beim Strangpressen wird ein erwärmter Metallblock durch Düsen gedrückt und in ein endloses Profil verwandelt, das dann passend abgeschnitten wird. So können hochkomplexe und exakt auf die Anforderungen zugeschnittene Profile hergestellt werden. Das Gehäuse mit energieaufnehmenden Strukturen vorne und an der Seite sowie einer steifen, doppelwandigen Bodenplatte schützt die Module zusätzlich. Zu den Prüfkriterien zählt unter anderem das Batterieverhalten bei Stoßbelastung und beim Eindringen von Fremdkörpern. Simuliert und getestet wurden ferner Überhitzung und Überladung. Hinzu kommt ein eigenes, mehrstufiges Sicherheitssystem für den Alltagsbetrieb. Dazu gehören z.B. Temperatur-, Spannungs- oder Isolationsüberwachungen als kontinuierlich überwachendes Sicherheitssystem. Tritt ein Fehler auf, wird die Batterie abgeschaltet.
Produktion: Batteriesysteme aus Hedelfingen
Die Batterien für die Mercedes-EQ Elektrofahrzeuge liefert der globale Batterie-Produktionsverbund mit Fabriken auf drei Kontinenten. Die lokale Batteriefertigung ist ein zentraler Erfolgsfaktor für die Elektro-Offensive von Mercedes-Benz.
Die Batteriesysteme für den EQS werden im Werksteil Hedelfingen am Standort Stuttgart-Untertürkheim produziert. Bei ihrer Herstellung ist absolute Präzision gefragt. Die Batteriesysteme bestehen aus einer Vielzahl von Komponenten, darunter bis zu 12 Zellmodule und das sogenannte EE-Compartment zur intelligenten Integration der Leistungselektronik. Dieses wird am Mercedes-Benz Standort Berlin montiert.
Das Mercedes-Benz Werk Hedelfingen wird ab 2022 CO2-neutral produzieren. Das Werk Hedelfingen ist ein Paradebeispiel für die Transformation der Produktionsstandorte im Rahmen der Mercedes-Benz Electric First Strategie. Die effiziente und nahtlose Integration der Batterieproduktion neben der bestehenden Getriebeproduktion wandelt die traditionelle Rolle Hedelfingens als Standort für konventionelle Antriebskomponenten zu einem wichtigen Teil des globalen Batterie-Produktionsverbunds des Unternehmens.
Die Lieferanten der Batteriezellen haben sich verpflichtet, bei der Produktion der Batteriezellen auf Strom aus regenerativen Energiequellen wie Wasserkraft, Wind- und Solarenergie zu setzen. Das Lieferantennetzwerk leistet einen beachtlichen Teil der Wertschöpfung und ist somit von entscheidender Bedeutung für die Dekarbonisierungsziele. Bereits jetzt hat rund die Hälfte aller Lieferanten eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Denn aufgrund des höheren Energiebedarfs bei der Herstellung von vollelektrischen Fahrzeugen ist das Lieferantennetzwerk ein entscheidender Baustein für das Erreichen der Klimaziele von Mercedes-Benz.
[1] Technische Angaben des EQS zu Verbrauch, Reichweite, Leistung, Drehmoment, Rekuperation sowie Fahrleistungen in dieser Veröffentlichung sind vorläufig und wurden intern nach Maßgabe der jeweils anwendbaren Zertifizierungsmethode ermittelt. Es liegen bislang weder bestätigte Werte vom TÜV noch eine EG-Typgenehmigung noch eine Konformitätsbescheinigung mit amtlichen Werten vor. Abweichungen zwischen den Angaben und den amtlichen Werten sind möglich
[2] Der Stromverbrauch wurde auf der Grundlage der VO 692/2008/EG ermittelt. Der Stromverbrauch ist abhängig von der Fahrzeugkonfiguration.