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Mercedes-Benz Classic bringt mit einem Dutzend Rennwagen und sportlicher Fahrzeuge aus mehr als 100 Jahren das Motto des diesjährigen Goodwood Festival of Speed auf den Punkt: „Peaks of Performance – Motorsport’s Game-Changers“ feiert Wettbewerbsfahrzeuge, die durch ihre überragende Konstruktion Rennsportgeschichte geschrieben haben. Die Reihe reicht vom Mercedes-Simplex 40 PS aus dem Jahr 1903 bis zu Lewis Hamiltons MERCEDES AMG PETRONAS F1 W04 von 2013. Auch Mercedes-AMG ist im Jahr seines 50. Jubiläums stark beim Goodwood Festival of Speed vertreten, das vom 29. Juni bis 2. Juli 2017 im südenglischen Goodwood stattfindet.
Stuttgart. Rennsporthistorie ist immer auch Innovationsgeschichte. Das macht das Goodwood Festival of Speed 2017 mit seinem diesjährigen Motto „Peaks of Performance – Motorsport’s Game-Changers“ auf faszinierende Weise deutlich. Denn im Ringen um Sekundenbruchteile verschieben die Ingenieure das bislang technisch Mögliche immer wieder in neue Dimensionen. Und die erfolgreichsten Rennwagen, die so entstehen, sind echte Game-Changer, die neue Bedingungen für den Motorsport und zum Teil für Serienfahrzeuge schaffen.
Mercedes-Benz Classic zeigt in diesem Jahr bei der „größten automobilen Gartenparty der Welt“ mit einer starken Präsenz, wie solche rennsportlichen Meilensteine die Sportlichkeit der Marke seit fast 115 Jahren prägen. Die große Zahl von Fahrzeugen demonstriert auch, wie wichtig innovative Lösungen aus dem Rennsport immer wieder für Neuerungen in der Serienproduktion sind. So ist der Mercedes-Simplex 40 PS aus dem Jahr 1903 nicht zu denken ohne den Mercedes 35 PS von 1901: Dieses erste moderne Automobil der Welt dominiert damals die bedeutende Rennwoche von Nizza, legt mit seinen Siegen den Grundstein für den Erfolg der Mercedes-Simplex Modelle und revolutioniert die Fahrzeugentwicklung.
Seither reihen sich in der Markengeschichte wegweisende Entwicklungen für Rennsport und Seriensportwagen aneinander. Mercedes-Benz Classic macht dieses Erbe beim Goodwood Festival of Speed über die Epochen und Rennformate hinweg erlebbar – bis hin zu den aktuellen Hochleistungsautomobilen von Mercedes-AMG.
Die Fahrzeuge von Mercedes-Benz Classic werden in Goodwood sowohl statisch präsentiert wir auch von Markenbotschaftern wie Roland Asch, Ellen Lohr, Jochen Mass, Bernd Schneider und Karl Wendlinger auf der Bergrennstrecke eingesetzt.
Vom Mercedes Grand-Prix-Rennwagen des Jahres 1914 (Dreifachsieg beim Großen Preis von Frankreich) aus privater Sammlung über den vor 90 Jahren vorgestellten Mercedes-Benz Typ S (den ersten der legendären „Weißen Elefanten“) reicht das Feld der präsentierten Fahrzeuge bis zum modernen Formel-1-Rennwagen MERCEDES AMG PETRONAS F1 W04 von Lewis Hamilton aus dem Jahr 2013.
Mercedes-Benz Classic bringt zudem zwei ikonische Silberpfeile der 1930er-Jahre (W 25 von 1934 und W 125 von 1937) mit nach Sussex, die den Grand-Prix-Sport in ihrer Epoche maßgeblich geprägt haben. Außerdem zeugen der AMG 300 SEL 6.8 aus dem Jahr 1971 als authentische Replika und das Penske-Mercedes PC 23 Indy-Car von 1994 von den technischen Meisterleistungen der Ingenieure. Einen eigenen Schwerpunkt setzen drei in der DTM eingesetzte Rennsport-Tourenwagen auf Basis der Baureihen W 201, W 202 und W 203.
Zwei echte Game-Changer befinden derzeit auch im Verkaufsprogramm von ALL TIME STARS, dem Fahrzeughandel von Mercedes-Benz Classic – und beide dürfen nach Goodwood reisen, bevor sie einen neuen Besitzer finden. Das eine ist ein Mercedes-Benz 190 E 2.5-16 Evolution II aus dem Jahr 1990, das andere ein AMG Mercedes C-Klasse Rennsport-Tourenwagen (W 203) der DTM-Saison 2005
50 Jahre AMG
Für das kraftvoll-konstruktive Verhältnis von Sportlichkeit und Rennsport steht bei Mercedes-Benz heute insbesondere die Performance- und Sportwagenmarke Mercedes-AMG. Vor 50 Jahren gründen Hans-Werner Aufrecht und Erhard Melcher das Unternehmen AMG als Ingenieurbüro. Dieses goldene Jubiläum feiert Mercedes-AMG beim Goodwood Festival of Speed 2017 mit dem starken Auftritt zahlreicher Hochleistungsfahrzeuge. Dazu zählen das viertürige Hybrid-Showcar AMG GT Concept, der Mercedes-AMG GT C Roadster und der Mercedes-AMG GT R (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 11,4-9,3 l/100 km. CO2-Emissionen kombiniert: 259-216 g/km) sowie der 2013 präsentierte Mercedes-Benz SLS AMG Black Series. Zudem fahren der amtierende Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg und Valtteri Bottas, aktueller Formel-1-Rennfahrer von MERCEDES AMG PETRONAS Motorsport, mit einem F1 W05 Hybrid Silberpfeil aus dem Jahr 2014 auf der Bergrennstrecke.
Automobiler Hochadel
Seit 1993 lädt Lord March (mit vollständigem Titel Charles Gordon Lennox, Earl of March and Kinrara) zum Goodwood Festival of Speed auf seinen Landsitz ein. Im Kalender der automobilen Klassik hat sich das viertägige Festival längst als einer der wichtigsten Termine weltweit etabliert. Die Besucher genießen den außerordentlich nahen Kontakt zu Fahrzeugen und Fahrern. Höhepunkte des Festivals sind die Fahrten auf der historischen Bergrennstrecke, das für alle Besucher geöffnete Fahrerlager mit den exklusiven sportlichen Fahrzeugen aller Epochen und Kategorien sowie weitere Programmpunkte wie die Fahrten auf der Rallye-Strecke im Wald des Landsitzes.
Goodwood House und der dazu gehörige Park befinden sich seit 1697 im Besitz der Familie Richmond. Der 9. Herzog von Richmond, ein begeisterter Rennfahrer und von seinen Zeitgenossen im Motorsport „Freddie“ genannt, richtet nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem nahegelegenen Flugfeld den Rundkurs Goodwood ein. Hier finden 1948 bis 1966 renommierte Rennen statt. Sein Enkel, der derzeitige Earl of March and Kinrara, lässt die Motorsport-Tradition von Goodwood mit dem Festival of Speed (seit 1993) und dem Goodwood Revival Meeting (seit 1998) erfolgreich aufleben.
Das Goodwood Festival of Speed beginnt am Donnerstag (29. Juni 2017) mit der traditionellen „Moving Motor Show“, bei der aktuelle Serienfahrzeuge präsentiert werden. Erstmals in der Geschichte des Festivals gibt es am Donnerstag auch Läufe von Supersportwagen auf der Bergrennstrecke. Am Freitag (30. Juni 2017) beginnen dann auf der Bergrennstrecke die Läufe von herausragenden sportlichen Fahrzeugen aller Typen „aus Geschichte, Gegenwart und naher Zukunft“, wie es der Veranstalter beschreibt. Am Samstag (1. Juli 2017) tragen aktuelle Rennwagen und Supersportwagen ihren Wettbewerb um die schnellste Zeit auf dem Kurs aus — mit dem krönenden Finale am Sonntag (2. Juli 2017), wenn die schnellste Zeit des Festivals bestimmt wird.
Goodwood Festival of Speed 2017:
Die Fahrzeuge von Mercedes-Benz Classic
Bei den von ALL TIME STARS während des Goodwood Festival of Speed gezeigten Fahrzeugen kann es kurzfristig zu Änderungen kommen.
Mercedes-Simplex 40 PS, 1903
Der Mercedes-Simplex 40 PS löst im März 1902 den legendären Mercedes 35 PS ab. Der Namenszusatz „Simplex“ verweist dabei auf die aus damaliger Sicht einfache Handhabung des neuen Modells. Sein direkter Vorgänger hat erstmals eine eigenständige Form des Automobils definiert. Charakteristische Merkmale sind die langgestreckte Form, der leichte, tief im Rahmen eingebaute Hochleistungsmotor und der organisch in die Front integrierte Kühler, der als Bienenwabenkühler zum markenprägenden Erkennungszeichen wird. Der Mercedes 35 PS markiert den endgültigen Abschied vom branchenweit vorherrschenden Kutschenstil und gilt damit als erstes modernes Automobil. Auf Anhieb ist der neue Mercedes-Simplex im Motorsport erfolgreich. Der Engländer E. T. Stead gewinnt das Bergrennen Nizza–La Turbie. Beim Meilenrennen erreichen die 40 PS Geschwindigkeiten von mehr als 100 km/h. Das 1903 ausgelieferte weiße Exemplar aus der Sammlung von Mercedes-Benz Classic ist eines der ältesten noch erhaltenen Fahrzeuge der Marke Mercedes.
Technische Daten Mercedes-Simplex 40 PS
Produktionszeitraum: 1902 bis 1910
Zylinder: 4/Reihe
Hubraum: 6.785 Kubikzentimeter
Leistung: 29 kW (40 PS) bei 1.100/min
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
Mercedes Grand-Prix-Rennwagen, 1914
Am 4. Juli 1914 feiert Mercedes beim französischen Grand Prix einen triumphalen Dreifachsieg. Zu dem Rennen auf dem 37,6 Kilometer langen Rundkurs südlich von Lyon tritt die Daimler-Motoren-Gesellschaft mit ihrem neu entwickelten Grand-Prix-Rennwagen an. 20 Runden über gut 750 Kilometer sind auf dem schwierigen Kurs zurückzulegen, dabei sieht sich Mercedes einer vermeintlich übermächtigen Konkurrenz gegenüber. Theodor Pilette und Max Sailer müssen nach technischen Problemen aufgeben, doch Christian Lautenschlager, Louis Wagner und Otto Salzer fahren nach mehr als 7 Stunden mit den verbleibenden Wagen ganz nach vorn: Der erste Dreifachsieg der Motorsportgeschichte ist perfekt. Weil das Reglement erstmals eine Hubraumbegrenzung auf 4,5 Liter vorschreibt, entwickelt Mercedes einen völlig neuen Vierzylindermotor mit oben liegender Nockenwelle sowie zwei Einlass- und zwei Auslassventilen pro Zylinder. Der Rennmotor erreicht eine Höchstleitung von 78 kW (106 PS) bei der revolutionär hohen Drehzahl von 3.100/min.
Technische Daten Mercedes Grand-Prix-Rennwagen
Einsatz: 1914 bis 1922
Zylinder: 4/Reihe
Hubraum: 4.483 Kubikzentimeter
Leistung: 78 kW (106 PS)
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Mercedes-Benz Typ S (W 06), 1927
Der Mercedes-Benz Typ S aus dem Jahr 1927 ist der erste einer Reihe von Kompressorsportwagen, die als „Weiße Elefanten“ den Motorsport der späten 1920er-Jahre dominieren und Weltruhm erlangen. Das „S“ steht für Sport – und der Name ist Programm: Der erste Renneinsatz, das Eröffnungsrennen auf dem Nürburgring am 19. Juni 1927, endet mit einem Dreifachsieg für Mercedes-Benz. Sieger ist Rudolf Caracciola, der später zum erfolgreichsten Rennfahrer der Vorkriegszeit avanciert. Zu den Triumphen der Marke gehört auch der Dreifachsieg beim Großen Preis von Deutschland für Sportwagen auf dem Nürburgring am 17. Juli 1927. In der Rennausführung bleibt der Typ S zwar den Werksfahrern vorbehalten, ist aber auch als exklusiver Straßensportwagen erhältlich, mit dem zahlreiche Privatfahrer erfolgreich bei Wettbewerben starten. Bis 1928 werden insgesamt 146 Exemplare gebaut. Aus dem Typ S („Sport“) entstehen 1928 die Typen SS („ Super-Sport“) und SSK („Super-Sport Kurz“) und 1931 der SSKL („ Super-Sport Kurz Leicht“).
Technische Daten Mercedes-Benz Typ S
Produktionszeitraum: 1927 bis 1928
Zylinder: 6/Reihe
Hubraum: 6.789 Kubikzentimeter
Leistung: 88 kW (120 PS), mit Kompressor 132 kW (180 PS) bei 3.000/min
Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
Mercedes-Benz 750-Kilogramm-Rennwagen (W 25), 1934
Der W 25 ist der erste Mercedes-Benz Rennwagen für die ab 1934 gültige neue Grand-Prix-Formel, die ein Höchstgewicht von 750 Kilogramm vorschreibt. Die Konstrukteure bei Mercedes-Benz setzen auf eine klassisch ausgelegte Fahrzeugarchitektur: Der vorn eingebaute Motor gibt seine Leistung über ein an der Hinterachse sitzendes Getriebe an die Hinterräder ab. Der Reihenachtzylinder hat anfänglich 3,4 Liter Hubraum und ist mit der im Rennsport bestens bewährten Kompressoraufladung ausgerüstet. Der Legende nach schleifen die Mechaniker über Nacht den weißen Lack ab, um dem geforderten Gewichtslimit zu entsprechen – dank seiner nun in der Sonne glitzernden silbrigen Aluminiumhaut erhält er schnell den Beinamen Silberpfeil. Mit Manfred von Brauchitsch am Steuer gewinnt er gleich sein erstes Rennen und begründet damit die einzigartige Erfolgsgeschichte der Silberpfeile. Der W 25 wird von 1934 bis 1936 eingesetzt und in dieser Zeit ständig weiterentwickelt. 1935 verhilft er Rudolf Caracciola zum Titelgewinn in der Europameisterschaft.
Technische Daten Mercedes-Benz 750-Kilogramm-Rennwagen W 25
Einsatz: 1934 bis 1936
Zylinder: 8/Reihe
Hubraum: 3.360 bis 4.740 Kubikzentimeter
Leistung: 260 kW (354 PS) bis 363 kW (494 PS)
Höchstgeschwindigkeit: rund 300 km/h
Mercedes-Benz 750-Kilogramm-Rennwagen (W 125), 1937
Als sich abzeichnet, dass der W 25 in der Saison 1936 trotz zweier Grand-Prix-Siege nicht mehr konkurrenzfähig ist, erhält die Rennabteilung einen eigenen Technischen Leiter: Rudolf Uhlenhaut. Mit seinem Team beginnt er unverzüglich die Entwicklung eines grundlegend neuen Rennwagens. Nachdem er den W 25 unter Rennbedingungen eingehend erprobt hat, wählt Uhlenhaut für den Nachfolger W 125 eine revolutionäre Fahrwerkauslegung mit starrem Rahmen, weicher Federung und kräftiger Dämpfung. Auch der Reihenachtzylinder wird gründlich weiterentwickelt und leistet dank Kompressoraufladung nach einer Hubraumerhöhung auf 5,7 Liter bis zu 475 kW (592 PS). Diese Motorleistung wird bei Grand-Prix-Rennwagen erst wieder in den späten 1980er-Jahren erreicht. Der neue Silberpfeil gewinnt gleich sein erstes Rennen, den Großen Preis von Tripolis (Libyen), mit Hermann Lang am Steuer und dominiert auch den weiteren Verlauf der Rennsaison 1937. Am Ende gewinnt Rudolf Caracciola seine zweite Grand-Prix-Europameisterschaft.
Technische Daten Mercedes-Benz 750-Kilogramm-Rennwagen W 125
Einsatz: 1937
Zylinder: 8/Reihe
Hubraum: 5.663 Kubikzentimeter
Leistung: bis 435 kW (592 PS)
Höchstgeschwindigkeit: 320 km/h
AMG 300 SEL 6.8 (W 109), 1971
Auf dem Renntourenwagen AMG 300 SEL 6.8 erringen Hans Heyer und Clemens Schickentanz gleich beim ersten großen Renneinsatz beim 24-Stunden-Rennen im belgischen Spa–Francorchamps am 24. Juli 1971 völlig überraschend einen Klassensieg und belegen den zweiten Platz im Gesamtklassement. Entstanden ist das Siegerauto bei der seinerzeit noch weitgehend unbekannten Firma AMG, die 1967 von Hans Werner Aufrecht und Erhard Melcher in Großaspach gegründet wird. Grundlage für die Modifikation ist der Mercedes-Benz 300 SEL 6.3 – mit einer Leistung von 184 kW (250 PS) damals ein absolutes Ausnahme-Automobil. Doch AMG macht das seinerzeit schnellste deutsche Serienautomobil noch stärker: Der Hubraum wächst von 6.330 auf 6.835 Kubikzentimeter, die Leistung des überarbeiteten V8-Motors steigt auf 315 kW (428 PS). Der Rennerfolg in Spa bringt den Durchbruch für AMG, und zahlreiche weitere Siege folgen. Das Originalfahrzeug von 1971 existiert nicht mehr, doch diese 2006 erbaute originalgetreue Rekonstruktion veranschaulicht eindrucksvoll den Beginn einer bereits 50 Jahre dauernden Erfolgsgeschichte.
Technische Daten AMG 300 SEL 6.8
Zylinder: V8
Hubraum: 6.835 Kubikzentimeter
Leistung: 315 kW (428 PS)
Höchstgeschwindigkeit: 265 km/h
Penske-Mercedes PC 23 IndyCar, 1994
1994 gewinnt der Penske-Mercedes PC 23 die legendären 500 Meilen von Indianapolis im Ovalkurs (Indy 500). Zuletzt hat ein Mercedes-Rennwagen diesen prestigeträchtigen Titel erzielt, als Ralph de Palma im Jahr 1915 mit einem Mercedes 4,5-Liter-Grand-Prix-Rennwagen aus dem Jahr 1914 das Rennen gewinnt. Der völlig neu konstruierte Achtzylinder-Turbomotor mit 754 kW (1.026 PS), dessen Ventile von einer im Motorblock liegenden Nockenwelle über Stößelstangen gesteuert werden, nutzt eine Lücke im Reglement: Motoren, die diesem antiquierten Konstruktionsprinzip folgen, dürfen mit höherem Ladedruck betrieben werden. Dies bringt dem Penske-Mercedes Team ein Leistungsplus von rund 147 kW (200 PS) gegenüber der Konkurrenz. Al Unser jr. gewinnt 1994 auf dem 703 Kilogramm leichten PC 23 das 500-Meilen-Rennen von Indianapolis mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 258,9 km/h. Nach diesem spektakulären Sieg wird das Reglement umgehend geändert, und die Indy 500 von 1994 bleiben der einzige Renneinsatz des V8-Motors.
Technische Daten Penske-Mercedes PC 23 IndyCar
Einsatz: 1994
Zylinder: V8
Hubraum: 3.429 Kubikzentimeter
Leistung: 754 kW (1.026 PS)
Höchstgeschwindigkeit: 412 km/h
Mercedes-Benz 190 E 2.5-16 Evolution II (W 201), 1990
Für den Einsatz in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft entsteht 1989 auf Basis des Mercedes-Benz 190 E 2.3-16 der 190 E 2.5-16 Evolution. Der Name des Wagens verrät, dass unter der Haube nun ein neuer Motor arbeitet: Der 2,5-Liter-Sechzehnventiler leistet bis zu 250 kW (340 PS). Im August 1989 beginnt die werkseigene Abteilung Mercedes-Benz sport technik (st) mit den Arbeiten an der zweiten Entwicklungsstufe „EVO II“. Um auf das vom Reglement vorgeschriebene Gewicht von 1.040 Kilogramm zu kommen, wird nahezu die komplette Innenausstattung entfernt, dafür aber ein Überrollkäfig eingebaut. Bei zahlreichen Karosserieteilen wie etwa Motorhaube, Kofferraumdeckel und Spoiler kommt Kevlar zum Einsatz. Sein Renn-Debüt hat der nun 274 kW (373 PS) leistende „EVO II“ am 16. Juni 1990 auf der Nordschleife des Nürburgrings – in der Saison 1992 gewinnt Klaus Ludwig mit dem Fahrzeug die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft (DTM).
Der von ALL TIME STARS beim Goodwood Festival of Speed präsentierte „EVO II“ ist ein besonders begehrter und seltener Youngtimer. Das Fahrzeug ist – wie alle für die Homologation erforderlichen 502 Exemplare – in der Farbe „Blauschwarz Metallic“ lackiert.
Technische Daten Mercedes-Benz 190 E 2.5-16 Evolution II, Serienfahrzeug
Zylinder: 4/Reihe
Hubraum: 2.463 Kubikzentimeter
Leistung: 173 kW (235 PS) bei 7.200/min
Höchstgeschwindigkeit: rund 250 km/h
AMG-Mercedes C-Klasse Rennsport-Tourenwagen (W 202), 1994
1994 geht Mercedes-Benz in der DTM mit einem neuen Rennsport-Tourenwagen auf Basis der C-Klasse Limousine W 202 an den Start. Unter der selbstragenden, verstärkten Karosserie mit verschweißtem Stahl-Überrollkäfig des Fahrzeugs verbirgt sich reinrassige Renntechnik: Die neue Hochleistungsmaschine basiert, dem Reglement entsprechend, auf einem Serienmotor. Die Ingenieure bei AMG konstruieren einen V6-Motor, der aus dem 4,2-Liter-V8-Aggregat M 119 entwickelt wird und mit 2.500 Kubikzentimeter die vorgeschriebene Hubraumbegrenzung einhält. Das bis zu 11.000/min drehende Aggregat überträgt seine Leistung durch ein sequenziell schaltbares Getriebe. Motorhaube, Heckdeckel sowie Aerodynamik-Anbauteile sind gewichtsbedingt in Carbon-Kevlar ausgeführt. 1994 wird Klaus Ludwig mit diesem Fahrzeug Deutscher Tourenwagen-Meister. Im Folgejahr tritt Mercedes-Benz mit dem weiterentwickelten Rennsport-Tourenwagen in der DTM und ITC an – Bernd Schneider gewinnt beide Rennserien und Mercedes-Benz sichert sich die Markenwertungen.
Technische Daten AMG Mercedes C-Klasse Rennsport-Tourenwagen
Einsatz: 1994 bis 1996
Zylinder: V6
Hubraum: 2.499 Kubikzentimeter
Leistung: 324 kW (440 PS)
Höchstgeschwindigkeit: 300 km/h
AMG Mercedes C-Klasse Rennsport-Tourenwagen (W 203), 2005
Nachdem in der Saison 2000 die neue DTM unter dem Titel „ Deutsche Tourenwagen-Masters“ ins Leben gerufen wird, starten die Teams zunächst mit Silhouette-Fahrzeugen auf Basis zweitüriger Coupés. Ab 2004 kommen dann viertürige Limousinen auf Basis der Baureihe W 203 zum Einsatz. Das Wettbewerbsfahrzeug hat einen tragenden Gitterrohrrahmen mit Dach und Seitenwänden aus Stahl, in den die Sicherheitszelle für den Fahrer eingebaut ist. Äußere Verkleidungs- und Anbauteile sind aus leichtem und widerstandsfähigem Carbon-Kunststoff gefertigt. Angetrieben wird der neue Rennsport-Tourenwagen von dem V8-Motor, der sich bereits seit 2000 im DTM-Fahrzeug auf Basis des CLK bewährt hat. Für die Saison 2005 wird der C-Klasse Rennsport-Tourenwagen weiter optimiert, unter anderem sinkt das Gesamtgewicht um 30 Kilogramm, und sowohl die Karosserielänge als auch der Radstand wachsen. Gary Paffett sichert sich 2005 den Fahrertitel der DTM, und im Folgejahr wird Bernd Schneider zum fünften Mal Deutscher Tourenwagen-Meister.
Das in Goodwood ausgestellte und zum Verkauf stehende Fahrzeug wird von ALL TIME STARS angeboten – dem Fahrzeughandel von Mercedes-Benz Classic. Das Originalfahrzeug diente in der DTM Saison 2005 als Ersatz- und Trainingswagen.
Technische Daten AMG Mercedes C-Klasse Rennsport-Tourenwagen
Einsatz: 2004 bis 2007
Zylinder: V8
Hubraum: 4.000 Kubikzentimeter
Leistung: 346 kW (470 PS)
Höchstgeschwindigkeit: 280 km/h
MERCEDES AMG PETRONAS F1 W04 Formel-1-Rennwagen, 2013
Der MERCEDES AMG PETRONAS F1 W04 ist der vierte Grand-Prix-Rennwagen des 2010 gegründeten Mercedes-Benz Formel-1-Werksteams, das in Brackley seinen Sitz hat. Nico Rosberg und der neue Werksfahrer Lewis Hamilton – Weltmeister auf McLaren-Mercedes im Jahr 2008 – erzielen drei Rennsiege und insgesamt neun Podiumsplätze. Der W04 ist eine Weiterentwicklung des Grundkonzepts von Mercedes-AMG aus der Saison 2012. Letztmals kommt in diesem Rennwagen ein V8-Motor des Typs FO 108 aus Formel-1-Motorenschmiede von Mercedes AMG High Performance Powertrains (HPP) in Brixworth zum Einsatz. Ab der Saison 2014 wird eine Power Unit mit Hybridtechnik eingesetzt, zu der neben der elektrischen Antriebskomponente ein V6-Motor mit 1,6 Liter Hubraum gehört, ebenfalls von HPP. Seit 2014 kann das MERCEDES AMG PETRONAS F1 Team dreimal in Folge sowohl die Fahrer- als auch die Konstrukteursweltmeisterschaft mit großem Vorsprung für sich entscheiden. 2016 krönt der Deutsche Nico Rosberg seine Formel-1-Karriere mit dem Weltmeistertitel.
Technische Daten MERCEDES AMG PETRONAS F1 W04 Formel-1-Rennwagen
Einsatz: 2013
Zylinder: V8
Hubraum: 2.400 Kubikzentimeter
Drehzahl: 18.000/min (max. laut FIA-Reglement)
Goodwood Festival of Speed 2017:
Die Markenbotschafter von Mercedes-Benz Classic
Roland Asch Geboren am 12. Oktober 1950 in Altingen, Deutschland
Der gelernte Kraftfahrzeugmeister Roland Asch beginnt seine Rennsportkarriere zunächst als Hobby, feiert aber Erfolge wie ein Profi: Nach dem Titel des Deutschen Bergmeisters 1981 und der Deutschen Rennsport-Trophäe 1983 folgt 1985 sein Debüt in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM). Dort wird er mit seinem eigenen Mercedes-Benz 190 E 2.3-16 im Jahr 1988 Vizemeister. Dreimal gewinnt er Ende der 1980er-Jahre die Gesamtwertung des Porsche 944 Turbo Cups und holt 1991 den Meistertitel des Porsche Carrera Cups. Für Mercedes-Benz fährt er Anfang der 1990er-Jahre insgesamt fünf Siege und diverse gute Platzierungen in der DTM ein. 1993 wird er zum zweiten Mal Vizemeister der DTM und wechselt 1995 zu Ford in den Super-Tourenwagen-Cup. Als Markenbotschafter ist Roland Asch Mercedes-Benz bis heute eng verbunden und immer wieder bei Veranstaltungen am Steuer bedeutender Rennwagen aus der Sammlung von Mercedes-Benz Classic zu erleben.
Ellen Lohr
Geboren am 12. April 1965 in Mönchengladbach, Deutschland
Zum Motorsport kommt Ellen Lohr über den Kartsport, den sie von 1979 bis 1983 betreibt. Ihre größten Erfolge sind die Teilnahme bei der Kart-Junioren-Weltmeisterschaft sowie ein 1. Platz in der Nordwestdeutschen Kart-Landesmeisterschaft. Nach Rennen in der Deutschen Formel Ford 1600 (Deutsche Meisterin 1987), ersten Renneinsätzen in der DTM (BMW) und der Deutschen Formel-3-Meisterschaft mit VW 1989/90 verpflichtet sie das AMG-Mercedes Team für die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft. Als erste und bis heute einzige Frau kann Lohr einen DTM-Sieg verbuchen, den sie im Mai 1992 beim Rennsportfestival in Hockenheim auf einem AMG-Mercedes 190 E 2.5-16 Evolution II erzielt. Zur Saison 1995 wechselt sie zum Mercedes-Zakspeed Team und fährt 1996 im AMG-Mercedes Team Persson MS. 1997 startet sie in der Truck-Racing-Europameisterschaft am Steuer eines Mercedes-Benz Renntrucks. Danach ist Lohr noch in zahlreichen anderen Rennserien aktiv, seit 2005 auch bei der Rallye Paris–Dakar und seit 2012 wieder im Truck Racing.
Jochen Mass
Geboren am 30. September 1946 in Dorfen bei Starnberg, Deutschland
Jochen Mass, ursprünglich gelernter Seemann, beginnt seine abwechslungsreiche Karriere im Motorsport 1968 mit Tourenwagen-Rennen für Alfa-Romeo und als Werksfahrer bei Ford in den Jahren 1970 bis 1975. In dieser Zeit gewinnt er 1972 die 24 Stunden von Spa-Francorchamps. Parallel dazu engagiert er sich in der Formel 2 (1973) und in 105 Grands Prix der Formel 1 (1973/74 mit Surtees; 1975 bis 1977 mit McLaren; 1978 mit ATS; 1979/80 mit Arrows; 1982 mit March). 1984 startet er auf Mercedes-Benz 500 SLC (C 107) bei der Rallye Paris–Dakar. Mit dem Titel des Deutschen Sportwagen-Meisters 1985 und seiner Tätigkeit als Werksfahrer bei Porsche bis 1987 im Gepäck wird er 1988 Werksfahrer im Team Sauber-Mercedes. Bis 1991 fährt er für dieses Team in der Gruppe C. Im neuen Silberpfeil, dem Sauber-Mercedes C 9, siegt Jochen Mass mit Manuel Reuter und Stanley Dickens beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans und schafft die Vizeweltmeisterschaft 1989. Drei Jahre später wechselt Mass in das Team-Management der DTM. Sir Stirling Moss beschreibt ihn als „ Seelenverwandten“ und als „einen Fahrer mit einem enormen Gefühl für Rennwagen und mit hohem Sachverstand, der mit der Renngeschichte aller Epochen vertraut ist“. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass Jochen Mass heute für Mercedes-Benz bei historischen Veranstaltungen am Start ist. Ob im Silberpfeil W 125 oder im Mercedes-Benz SSK – Jochen Mass kennt und fährt sie alle.
Bernd Schneider
Geboren am 20. Juli 1964 in St. Ingbert, Deutschland
Fünf DTM-Meistertitel, 226 Rennen mit Rennsport-Tourenwagen von Mercedes-Benz sowie 102 Podestplätze und damit der erfolgreichste Fahrer: Zurecht wird Bernd Schneider „Mr. DTM“ genannt. Rund zwanzig Jahre lang ist er in dieser Rennserie präsent. Doch seine Karriere beginnt viel früher und verzeichnet auch andere Titel. Erste Erfolge erzielt er bei Kartrennen und in der Formel 3. Er startet auch in der Formel 1, bei den 24 Stunden von Le Mans und in der FIA-GT-Meisterschaft, die er im Jahr 1997 gewinnt. Doch seine ganz große Bühne ist die DTM, dort feiert er seine glanzvollsten Erfolge: Schneider fährt ab 1992 für AMG-Mercedes und holt für das Team den Meistertitel der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft des Jahres 1995, nachdem er 1992 und 1993 jeweils Dritter der Gesamtwertung wird. Nach der Neuauflage der DTM als Deutsche Tourenwagen-Masters ab 2000 holt Schneider die Meistertitel in den Jahren 2000, 2001, 2003 und 2006. Hinzu kommt die Vizemeisterschaft im Jahr 2002. 2008 verkündet er dann den Rückzug aus der DTM und bestreitet sein letztes Rennen am 26. Oktober 2008 auf dem Hockenheimring. Im Anschluss an diese großartige Karriere geht Bernd Schneider von 2010 bis 2014 im Kundensportprogramm von Mercedes-AMG an den Start und eilt wiederum von Sieg zu Sieg. Sein Fachwissen gibt Bernd Schneider zudem als Instruktor der AMG Driving Academy an Kunden von Mercedes-Benz weiter und ist darüber hinaus auch als Testfahrer und Markenbotschafter für Mercedes-AMG und Mercedes-Benz Classic aktiv.
Karl Wendlinger
Geboren am 20. Dezember 1968 in Kufstein, Österreich
Der Einstieg in den Motorsport gelingt Karl Wendlinger als Vierzehnjähriger im Kartsport. 1989 gewinnt er den Titel in der deutschen Formel-3-Meisterschaft. In den Jahren 1990 bis 1991 gehört der Österreicher neben Michael Schumacher und Heinz-Harald Frentzen zum Mercedes-Juniorteam und geht in der Sportwagen-Weltmeisterschaft an den Start. 1991 wechselt er in die Formel 1 und fährt ab 1994 zusammen mit Heinz-Harald Frentzen für das Team Sauber-Mercedes. Es folgen Engagements in der DTM, der Formel 3000 und bei den 24 Stunden von Le Mans. Zu seinen wichtigsten Rennerfolgen zählen der Gewinn der FIA-GT-Meisterschaft (1999), der 1. Platz bei den 24 Stunden von Le Mans in der GTS-Klasse (im gleichen Jahr), der Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Daytona im Jahr 2000 und der 2. Platz beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring (2003). Von 2004 bis 2011 startet Karl Wendlinger in der FIA-GT-Meisterschaft für verschiedene Teams, 2007 wird er mit Jetalliance Racing Vizemeister. Seit 2012 ist Karl Wendlinger Mercedes-AMG Markenbotschafter und Instruktor der AMG Driving Academy.
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